Ein lyrisches Protokoll

Das sogenannte „Poetic Recording“ gehört sicherlich zu den Königsdisziplinen der kreativen Schreibarbeit. Seit 2018 begleite ich Konferenzen, Tagungen, Kongresse und weitere Zusammenkünfte und erstelle vor Ort eine gereimte Zusammenfassung aller wichtigen Punkte und Eindrücke des Tages. Dabei werfe ich ein besonderes Augenmerk auf den Spagat zwischen der Zusammenfassung aller Inhalte und der emotionalen, sowie gruppenbildenden Komponente der Veranstaltung. Am Ende entsteht so eine Rekapitulation mit garantiertem Unterhaltungswert.

Der Ablauf

Bereits vor der Veranstaltung verschaffe ich mir einen Überblick über den Themenbereich des Tages, um auch komplexe Zusammenhänge verfolgen zu können. Hierbei entstehen meist schon erste Ideen, welche Spielereien und Stilmittel in den Text eingebaut werden könnten.
Während der Veranstaltung befinde ich mich dann meist in der hintersten Reihe und notiere alles, was relevant ist. Die Kaffeepausen nutze ich, um das generelle Stimmungsbild der Teilnehmenden zu erfassen und Teile des Recordings auf zu formulieren.
Gegen Ende der Veranstaltung ziehe ich mich dann zurück und vollende den Text. In der Regel steht der Vortrag des Poetic Recordings dann am Ende eines Veranstaltungstages, sozusagen als abschließendes Highlight.

Warum Poetic Recording?

Das Poetic Recording verbindet gleich mehrere positive Aspekte miteinander: Zunächst bietet es eine lockere Zusammenfassung der Veranstaltungsinhalte, die auf eine Art präsentiert werden, die dem Publikum in Erinnerung bleibt. Des Weiteren ergänzt es die Veranstaltung um eine emotionale Komponente – so können auch eher abstrakte, beispielsweise wissenschaftliche Themen spielend greifbar gemacht werden. Zu guter Letzt fungiert es als Erinnerungsstück, wenn es gefilmt, oder im Nachgang zum Nachlesen zugänglich gemacht wird. Durch die gereimte Form und die Verknüpfung von Inhalt & Stimmung des Tages, kann ein Poetic Recording als Eselsbrücke fungieren.

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